Taurin wurde im Jahr 1827 von deutschen Chemikern aus der Ochsengalle entnommen und als Gallen-Asparagin bezeichnet. Taurin als Trivialname von der 2-Aminoethansulfonsäure kommt in der wissenschaftlichen Literatur erstmals im Jahr 1838 vor.
Definition von Taurin
Taurin ist ein Abbauprodukt von den Eiweißbausteinen Cystein, welches vom menschlichen Körper in der Leber gebildet wird und Methionin, das durch die Nahrung aufgenommen werden muss und zu den acht essenziellen Aminosäuren gehört, welches vom menschlichen Körper benötigt, aber durch diesen nicht selbst hergestellt werden kann.
Der Körper ist in der Lage Taurin, außer in Ausnahmesituationen, zum Beispiel durch eine hohe körperliche Anstrengung, sei es durch Sport, einen Umzug sowie körperlich aufwendige Handwerksarbeiten oder während dem Wachstum, selbst herzustellen und damit nicht auf die Zufuhrt von außen angewiesen.
Vorkommen von Taurin im Körper
Der Stoff kommt im Körper in vielen Gewebearten vor; in der Retina (Netzhaut des Auges), der Muskulatur, im Herz sowie im Gehirn und den weißen Blutkörperchen finden sich die höchsten Konzentrationen.
In erster Linie werden die Organe mit Taurin versorgt, welche vermehrt darauf angewiesen sind, zum Beispiel das Gehirn, die weißen Blutkörperchen und die Muskeln. Die Versorgung von den restlichen Organen ist ebenfalls wichtig, jedoch sekundär.
Eigenschaften und Wirkung von Taurin
Im Körper hat Taurin mit seiner antioxidativen Wirkung diverse Aufgaben zu erledigen, unter anderem regelt die organische Säure den Flüssigkeitshaushalt der Zellen, fördert die Einlagerung und Bildung von Kalzium, stabilisiert die Zellmembranen und stimuliert das Immunsystem. Taurin ist gleichzeitig ein Botenstoff, welcher zur Regulierung von Prozessen im Körper Signale weiterleitet, zum Beispiel, indem es die Bewegung von Natrium und Kalium durch Zellmembranen erleichtert. Des Weiteren beteiligt sich die Aminosäure bei der Gewinnung von körperlicher Energie und beeinflusst in geringem Masse den Herzrhythmus. Eine weitere mögliche Wirkung ist die Verhinderung der Ablage von Zucker in den Zellstrukturen. Zu den wichtigsten Funktionen gehört der Aufbau des Nervensystems.
Der Körper ist für einen adäquaten Fettstoffwechsel auf Taurin angewiesen. Die Säure hilft bei der Aufspaltung der Fette aus der Nahrung. Diese Eigenschaft sowie die positive Wirkung auf die Durchblutung kommen insbesondere übergewichtigen Menschen zugute.
Für die Ungeborenen ist Taurin essenziell zur Ausbildung des Gehirns und der Augen.
Der Körper scheidet überschüssiges Taurin über den Urin aus. Eine regelmäßige Überschreitung der Höchstgrenze kann die Nieren schädigen.
Zusätzliche Gabe (oder Einnahme) von Taurin
Zusätzliche Mengen an der organischen Säure können bei Bedarf durch Lebensmittel mit einem hohen Gehalt an Taurin, Nahrungsergänzungsmittel in Form von Kapseln oder Pulvern sowie durch Energy Drinks oder andere Getränke, welche mit Taurin angereichert sind, aufgenommen werden.
Diese Menge an Taurin benötigt der Körper
Der Stoffwechsel im Körper produziert 125 Milligramm Taurin. Bei einer ausgewogenen und gesunden Ernährung kann sich der Wert pro Tag auf ungefähr 400 Milligramm steigern. Babys erhalten das notwendige Taurin über die Muttermilch und spezielle Nahrung.
Die benötigte Menge an Taurin ist abhängig von den Lebensumständen. Die vom Körper produzierte Menge ist bei geringer körperlicher Aktivität ausreichend. Sportliche Menschen versprechen sich durch Taurin ein höheres Leistungsziel.
Menge an Taurin in Energy Drinks
Taurin ist sowohl in speziellen Limonaden als auch in Energy Drinks mit bis zu 1.000 Milligramm pro Dosen mit einem Inhalt von 220 bis 250 Milliliter zu finden.
Nebenwirkungen von Taurin
Wenn die Höchstgrenze von 3.000 Milligramm nicht überschritten wird, wirkt sich Taurin in der Regel nicht negativ auf den Körper und Kreislauf aus. Bei einem gleichzeitig übermäßigen Konsum von Alkohol und/oder Koffein kann es zu Herzrasen, Herzrhythmusstörungen und Kreislaufproblemen kommen.
Für Menschen mit Nierenproblemen ist die zusätzliche Einnahme von Taurin, insbesondere in hoher Dosierung und ohne Absprache mit dem Arzt, nicht empfehlenswert.
Taurin in Lebensmitteln
Den größten Anteil an Taurin in Lebensmitteln bieten Meeresfische.
Vorkommen von Taurin in der Nahrung pro 100 Gramm:
- Austern: 73 mg
- Fleisch & Geflügel: 306 mg
- Hühnerfleisch: 34 mg
- Krabben: 260 mg
- Lamm: 47 mg
- Leber: 30 mg
- Meeresfrüchte: 857 mg
- Miesmuscheln: 240 mg
- Milch & Milchprodukte: 8 mg
- Rindfleisch: 36 mg
- Schweinefleisch: 50 mg
- Thunfisch: 70 mg
- Vollmilch: 6 mg